Die erste gute Nachricht gab es für die Rittner Buam bereits vor dem ersten Bully: Mit MacGregor Sharp kehrte eine Schlüsselfigur des Teams von Santeri Heiskanen aufs Eis zurück. Dafür mussten die Blau-Roten Giacomuzzi, Pechlaner und Kevin Fink vorgeben. Bei den Hausherren fehlte hingegen Cianfrone.
Besser hätte das Match im verwaisten Rienzstadion für die Gäste aus Klobenstein dann fast nicht beginnen können, denn nach 83 Sekunden ging Ritten in Führung. Quinz zog ab, der Rebound landete bei Julian Kostner, der trocken abstaubte. Postwendend zog Carozza auf der Gegenseite vom Flügel vor das Tor, wo Treibenreif auf seinem Posten war (5.). Keine 60 Sekunden später hätte Sharp das 2:0 erzielen können, doch Furlong wuchs dieses Mal über sich hinaus. Es sollte für lange Zeit der letzte Hochkaräter für die Heiskanen-Truppe bleiben, denn in der Folge brannten die Wölfe ein Offensiv-Feuerwerk ab (18:7 Schüsse). Doch sie konnten ihre zahlreichen Möglichkeiten – darunter auch einen Penalty durch Perlini – nicht in den Ausgleich ummünzen. 17.05 Minuten hielt das Rittner Defensiv-Bollwerk, ehe die Scheibe nach einem Schuss zu Andergassen kam, der sich Zeit ließ, Maß nahm und den Puck zum mehr als verdienten Ausgleich ins Eck schlenzte.
Zu Beginn des Mitteldrittels agierten die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe. Eine Überzahlsituation zu Gunsten der Rittner Buam brachte nichts ein. Dann schaltete das Team von Luciano Basile wieder einen Gang höher und hatte nach einer guten halben Stunde mit Andergassen und Cristellon das 2:1 auf dem Schläger, doch der Puck ging nicht über die Linie. Mitten in dieser Druckphase gingen aus dem Nichts die Rittner Buam in Front. Marzolini fasste sich ein Herz, drang in den Slot vor und bugsierte den Puck ins kurze Eck (37.12). Für die Gäste kam es noch besser, denn kurz darauf kassierte Conci eine 2+2-Minuten-Strafe. Bis zur Sirene schaute für die Blau-Roten aber nichts Zählbares heraus.
Auch im Schlussdrittel waren die Schwarz-Gelben nach überstandener Unterzahl das dominantere Team und kamen in der 44. Minute neuerlich zum Ausgleich. Von Berger perfekt in Szene gesetzt schlug Althubers Geschoss hinter Treibenreif ein. Wenig später versuchte es Cristellon mit einem Abschluss, den der Rittner Goalie mit dem Beinschoner abwehrte und kein Mitspieler konnte den Rebound verwerten. Auch in der Folge erarbeiteten sich die Hausherren Chance um Chance, während die Gäste mit Kontern stets brandgefährlich blieben. So passte Tudin auf den aufgerückten Lang, dessen Schuss zu schwach ausfiel (47.). Die Partie war jetzt auf Messers Schneide und wurde viereinhalb Minuten vor Schluss durch Spinell entschieden. Nach einem langen Pass behielt Rittens Nummer 22 im Duell mit Furlong die Nerven und brachte sein Team zum dritten Mal an diesem Abend in Front. Der HCP legte im Anschluss noch einmal alles in die Waagschale, nahm 94 Sekunden vor Schluss auch den Tormann für einen sechsten Feldspieler vom Eis – am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Der erste Auswärtssieg im siebten Saison-Duell zwischen den Pusterern und den Rittner Buam bedeutete für die Gäste den Einzug ins Endspiel.
Halbfinale IHL – Serie A (Spiel 3)
HC Pustertal Wölfe – Rittner Buam 2:3 (1:1, 0:1, 1:1)
Tore: 0:1 Julian Kostner (1.23), 1:1 Andergassen (17.05), 1:2 Marco Marzolini (37.12), 2:2 Althuber (43.59), 2:3 Markus Spinell (55.27)
Stand in der Serie (Best of three): 1:2 (2:1 n.V., 0:3, 2:3)
Rittner Buam für das Finale qualifiziert
Foto: Max Pattis